An einem kalten Dezembertag an dem es richtig winterlich wird und es wie vor ein paar Tagen sogar schneit, denkt man gerne an den vergangenen Sommer und an die stattgefundenen Fahrten zurück. Diesen Sommer bildete das VCP Bundeslager (BuLa) das absolute Highlight im Pfadikalender. Vom 30. Juli, bis zum 8. August fand das BuLa 2022 auf dem Bundeszeltplatz des VCP in Großzerlang im wunderschönen Brandenburg statt. Rund 4500 Pfadis versammelten sich hier unter dem Motto „Neustadt – du hast die Wahl“. Das BuLa war eine riesige Zeltstadt, die einzelnen Teillager der Bundesländer bildeten verschieden Stadtteile. Sie trugen Namen, wie Altstadt, Immergrün und Neustadion. Bei dem Hauptprogramm ging es um die Wahl des neuen Bürgermeisters. Es gab einen heißen Wahlkampf, die Bürger Neustadts durften wählen! Am Ende gewann das Duo mit dem Motto „Patrick und Marie, Wassereis vor free“ und es gab für alle (geschmolzenes) Wassereis. Geschmeckt hat es trotzdem!
Unter den Teilnehmern beim BuLa gab es auch internationale Gäste. So gab es zum Beispiel Pfadfinder aus der Ukraine, Israel und den USA. Vermutlich lag es an Corona, aber im Vergleich zum BuLa 2017 waren deutlich weniger Länder vertreten.
Unser Stamm hingegen wurde von den Kängurus, Lemmingen und den Weißkopfseeadlern im Hamburger Teillager (Braunschweig liegt zwar in Niedersachsen, aber es eigentlich fast schon Tradition im Stamm, beim BuLa in einem anderen Teillager zu sein.) vertreten. Zwar gab es ein paar Planungsschwierigkeiten, die Gruppenleiter wechselten alle paar Tage, und die letzten vier Tage hatten die Weißkopfseeadler die Aufsicht über die Kängurus, doch für die Jungmitarbeiter war dies auch eine besondere Möglichkeit erste Erfahrungen im Leiten einer Gruppe zu sammeln.
Tagsüber gab es konsequent hochsommerliche, nahezu wüstenähnliche Hitze, da glich die direkt auf dem Zeltplatz gelegene Badestelle am Pälitzsee, fast schon einer rettenden Oase. Wir verbrachten viel Zeit am und im kühlen Nass. Wegen der Hitze war es oft nahezu unmöglich bei Workshops mitzumachen. Ein Workshop, den wir aber alle zusammen machten, war das Kanufahren auf der Mecklenburger Seenplatte. Auf dem Wasser ließ sich prima die Umgebung erkunden.
In unserer Kochgruppe waren ein Stamm aus der Nähe Hamburgs und der Stamm Chico Mendes aus Altenhagen 1. Wir verbrachten gerne Zeit mit den Pfadfindern aus unserer Kochgruppe.
Abends kühlte es meistens etwas ab und man konnte die Abendstunden nutzen um über den Lagerplatz zu schlendern, in den Oasen zu feiern, oder am See zu verweilen und Sterne gucken. Ich erinnere mich gern zurück an diese Abende. Einmal blieben wir mit Pfadis aus unserer Kochgruppe die ganze Nacht über Wach, erkundeten den Lagerplatz bei Nacht, spielten auf dem Steg am nächtlichen See Gitarre, sangen und spielten um 4 Uhr morgens Uno. Als dann endlich die Sonne aufging, gingen wir baden, an der, noch, leeren Badestelle. Anschließend mussten Matti und ich das Frühstück vorbereiten, da unser Stamm mit kochen dran war. Ein anderes mal übernachteten wir gleich direkt an der Badestelle.
Auf dem Bundeslager freundete ich mich auch mit Pfadfindern aus der Ukraine an. Es war sehr schön sich mit ihnen auszutauschen, zu lachen und zu singen. Am Ende durfte ich sogar mein Halstuch tauschen.
Das Bundeslager 2022 war ein fulminanter Neustart nach zwei Jahren Corona. Die tolle Location des Zeltplatzes, die sommerliche Hitze, das abwechslungsreiche Programm und vor allem die netten Leute machten das BuLa zu einem gelungenen Lager. Für die Kängurus und die Lemminge war es das erste Bundeslager und für die Weißkopfseeadler eine tolle Zeit um neue Pfadis kennenzulernen, aber auch um Zeit als Gruppe zu verbringen.
Nicolas Minke
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